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Handelt der Kinderanimateur*in pädagogisch?

Kinderanimation im Urlaub ist in erster Linie nicht auf pädagogische Ziele ausgerichtet. 

Kontakte knüpfen, Freunde finden, in der Gruppe Spaß haben, Action und Abenteuer erleben, Neues entdecken und ausprobieren fungieren als primäre Ziele der Kinderanimation. Immer mit dem Fokus auf den zufriedenen Gast, der den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sichert.

 

Auch wenn Kinderanimation im Urlaub primär keine pädagogischen Ziele verfolgt, trägt der Kinder-animateur*in pädagogische Verantwortung. In den Ferien ist der Kinderanimateur*in eine wichtige Bezugsperson mit Vorbildfunktion für die Kinder.

Pädagogische (Grund-) Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinderbetreuer*innen sind zweifelsohne erforderlich. 

 

Ein partnerschaftlicher (demokratischer) Verhaltens- und Erziehungsstil im Umgang zwischen Kindern und Betreuer*in prägt dabei eine qualitativ hochwertige Kinderanimation im Urlaub.

Verhaltens- und Erziehungsstile

Der Verhaltensstil ist eine durchgängige Grundhaltung des Kinderanimateurs, welche sich in verschiedenen Verhaltensweisen und Situationen dem Kind gegenüber zeigt und dem ein bestimmtes Bild vom Kind zugrunde liegt.

Elder, ein bekannter Erziehungsstilforscher, hat bereits 1962 das Erzieherverhalten sieben unterschiedlichen Typen, die auch heute noch aktuell sind, zugeordnet. In Anlehnung an Elder läßt sich das Verhalten des Kinderanimateurs in der Kindergruppe klassifizieren.  

Autokratischer Verhaltensstil

Beim autokratischen Verhaltensstil wird angenommen, dass Autorität und Macht gegenüber Kindern notwendig ist. Kinder werden als Objekt gesehen, deren Meinung nicht interessiert und die Eigeninitiative der Kinder wird unterdrückt. 

 

Autoritärer Verhaltensstil 

Ähnlich wie beim autokratischen Verhaltensstil übt der Kinderanimateur*in eine starke Kontrolle aus. Er nimmt     zwar die Meinung der Kinder wahr, letztendlich aber bestimmt der Kinderbetreuer*in. Er befiehlt, weist an, droht den Kindern mit Strafe und die Kinder müssen gehorchen.

Partnerschaftlicher (demokratischer) Verhaltensstil​

Beim demokratischen oder partnerschaftlichen Verhaltensstil sieht der Kinderanimateur*in die Kinder als ernstzunehmenden Partner mit eigener Meinung, persönlichen Interessen und Bedürfnissen. Allerdings gibt er den Kindern Anleitungen und Hilfestellungen. Seine „Sonderstellung“ entspringt nicht seiner Macht, sondern ergibt sich aus seinem Kenntnis- und Entwicklungsvorsprung. Er vermittelt den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Erwünschtheit und agiert mit seiner natürlichen Autorität.

Egalitärer Verhaltensstil

Kinder und Kinderanimateur*in stehen auf einer Ebene und haben die gleichen Rechte und Pflichten, d.h. die Meinung der Kinder wird nicht nur eingeholt und berücksichtigt, sondern sie ist in in gleichem Maße ausschlaggebend wie die Ansicht des Kinderanimateurs*in.

Permissiver Verhaltensstil
Der Kinderanimateur*in hält sich in der Kommunikation mit den Kindern eher zurück, ist nachgiebig und läßt die Kinder gewähren. Wenn es um Entscheidungen geht, müssen die Kinder oft selbst die Initiative ergreifen.

 

Laissez - Fairer Verhaltensstil

Es sind keine Regeln vorhanden, jeder ist sich selbst überlassen. Der Kinderanimateur*in macht keine Vorschläge, hält sich völlig im Hintergrund und läßt die Kindergruppe sich „frei“ entwickeln. Die Kinder sind oft aktiver als der Kinderanimateur*in, wenn es um Entscheidungen und Wünsche geht.

Negierender Verhaltensstil

Der Kinderanimateure*in negiert das Kind, er beeinflusst es nicht. Der Kinderanimateur*in hat kein Interesse am Kind.

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