Warum Kinder Orientierung und Klarheit brauchen.
Regeln, Strukturen und Grenzen geben Kindern Orientierung, sich in der Kinderanimation im Urlaub zurechtzufinden. Absprachen und Regeln sind notwendig für ein harmonisches Miteinander. Sie machen für Kinder ihren Bewegungsspielraum überschaubar und geben ihnen die nötige Sicherheit. Wo genau ist Konsequenz und ein deutliches NEIN angebracht und wo sollte der Kinderanimateur*in ein Auge zudrücken?
Regeln und Grenzen als Verbote
Die Umgebung im Urlaub ist meist abenteuerlich und lädt Kinder zu Entdeckungsreisen ein, die oft nicht ungefährlich sind. Deshalb brauchen Kinder in bestimmten Situationen klare Grenzen. Am Strand muß der verantwortungsbewusste Kinderanimateur klare Anweisungen und Verbote aussprechen, wenn es z.B. aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht möglich ist im Meer zu baden. Auch muß der Kinderanimateur*in Verbote äußern, wenn es um denkbare Verletzungen der Kinder geht, so beispielsweise das Klettern und Herunterspringen vom Dach des Kinderclubs. Das es bei manchen Aktivitäten kein Pardon gibt, sehen die meisten Kinder ein, wenn der Kinderanimateur*in es ihnen vernünftig erklärt.
Regeln und Grenzen als Vereinbarung
Das Einschreiten des Kinderanimateurs*in ist notwendig, wenn Kinder mit ihrem Verhalten anderen Kindern Schaden zufügen und die Rechte anderer Kinder missachten. Schlägt ein Kind z.B. ein anderes Kind, das sich nicht wehrt, muß sich der Kinderanimateur*in einschalten und den Konflikt konstruktiv gemeinsam mit den Kindern lösen. Auch in der Kinderanimation im Urlaub geht es um den respektvollen Umgang miteinander.
Scheuen Sie nicht die Auseinandersetzung mit den Kindern im Urlaub. Drücken Sie sich klar aus, zeigen Sie sich den Kindern als authentischer Mensch mit Konsequenz in ihren Entscheidungen. Vermeiden Sie Konflikte nicht, um sich kurzfristig beliebt zu machen bei den Kindern. Das verunsichert Kinder und lehrt sie, das sich Erwachsene manipulieren lassen.
Zeigen Sie sich offen für konstruktive Gespräche mit den Kindern. Ein Erwachsener, der nach einem gleichwürdigen Gespräch an seinem Nein festhält oder es in ein Ja umwandelt, genießt bei Kindern unbedingten Respekt.
Wenn Kinder bei Verboten wütend aufbegehren, ist das oft ein Kommunikationsproblem zwischen den Kindern und dem Kinderanimateur*in. Kinder brauchen meist keine langen Erklärungen, sondern klare Anweisungen und eindeutige Körperbotschaften. Sagen Sie den Kindern deutlich und in einfachen Worten, was sie tun sollen. Wichtig ist dabei, dass Sie die Kinder anschauen und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren, denn ein Großteil der Kommunikation läuft über Körpersprache, Mimik und Gestik ab.